#Angeberwissen: Was ist Kabinett Wein?
Am 4. August 2023 · von WeinfreundeKabinett bezeichnet die erste Stufe im deutschen Prädikatsweinsystem. Die für einen Kabinett Wein verwendeten Trauben müssen bei der Ernte einen Zuckergehalt zwischen 67 und 82 Grad Oechsle aufweisen.
Kabinette Weine besitzten meist eine moderate Süße, die sie sensorisch nicht zu einem Süßwein macht, doch meist über der Restzucker-Grenze für einen trockenen Wein liegt.
Es existieren aber auch Weine mit der Bezeichnung Kabinett trocken, da es den Winzerinnen und Winzern freigestellt ist, die alkoholische Gärung vollständig durchlaufen zu lassen, damit in Folge ein trockener Wein entsteht. Lediglich der Alkoholgehalt fällt bei diesen Weinen höher aus, als bei den restsüßen Kabinett-Weinen.
Auch wenn das neue deutsche Weingesetz die spezifische Herkunft eines Weines in den Vordergrund rückt, dienen die Prädikatsstufen in Deutschland – und anderen europäischen Ländern – noch immer als Richtschnur für Qualitätsweine. Dabei fußt das System auf die mittlerweile überholte Überzeugung, dass die Weinqualität höher ist, wenn besonders reife und süße Trauben geerntet werden.
Wie schmeckt ein Kabinett-Wein?
Ein Kabinett-Wein – auch Kabi genannt – überzeugt oft durch sein gekonntes Zusammenspiel zwischen Frucht, Säure und Süße. Insbesondere bei einem Riesling Kabinett balanciert die Säure den Restzucker hervorragend aus, sodass der Wein über viel Frische verfügt, ohne die Wahrnehmung eines süßen Weins im Glas.
Eine weitere Eigenschaft eines Kabinettweins, die von vielen Weinfreunden geschätzt wird, ist der vergleichsweise geringe Alkoholgehalt. Er liegt praktisch immer unter 10 Prozent – es sei denn, der Kabinett wurde trocken ausgebaut.
Übrigens: Auf die Prädikatsstufe Kabinett folgen Spätlese, Auslese, Beerenauslese/Eiswein und Trockenbeerenauslese. Und in Österreich bezeichnet „Kabinett“ keinen Prädikatswein, sondern einfach einen Qualitätswein von gehobener Qualität.