Shiraz oder Syrah
Am 21. Juli 2021 · von WeinfreundeDie Rebsorte, die außerhalb Europas meist als Shiraz bezeichnet wird und in ihrem Herkunftsland Frankreich Syrah heißt, zählt zu den bedeutendsten roten Rebsorten überhaupt. Aus der Traube lassen sich edle Tropfen gewinnen. Das Hauptanbaugebiet liegt im Rhônetal, aus dem die Sorte vermutlich auch stammt.
Ebenso große Anbaugebiete für Shiraz-Rotwein befinden sich in Australien. Weitere Herkunftsländer sind Argentinien, Chile, USA und Südafrika. Hervorgegangen ist die Rebsorte aus einer Kreuzung der beiden alten französischen Sorten Dureza und Mondeuse Blanche. Shiraz wird sortenrein, oft aber auch als Bestandteil in Verschnittweinen angeboten. Zahlreiche Spitzen-Cuvées aus der ganzen Welt weisen einen Anteil Shiraz auf. So auch der Châteauneuf-du-Pape, der einen hervorragenden Ruf besitzt, nicht zuletzt auch, weil Shiraz und Mouvèdre der Grenache-Traube als Hauptbestandteil den letzten Schliff geben.
Unterschiedliche Weinstile
Auch wenn die Weinstöcke mit den Namen Syrah und Shiraz genetisch identisch sind, so bringen sie doch unterschiedliche Weine hervor. Bei kaum einer anderen roten Rebsorte ist dies so offensichtlich wie bei dieser Edeltraube. Der französische Syrah-Stil beschreibt elegante, würzige Weine mit weichen Tanninen, während der in Australien entstandene Shiraz-Stil weichere, vollere und mildere Tropfen als in Frankreich hervorruft. An der Bezeichnung der Weine lässt sich in der Regel die Ausbauart des Winzers ablesen.
Shiraz: Opulenter Wein
Der Shiraz-Traube rücken Spätfröste kaum zu Leibe, da der Rebstock erst spät austreibt. Dafür ist die Frucht aber empfindlich gegen Kälte und Nässe. Ist der Witterungsverlauf ungünstig, kommen die Trauben nicht zur Vollreife, was sich negativ auf den Geschmack auswirkt: Der Wein nimmt aufgrund seines hohen Tanningehalts einen grünen und unreifen Charakter an. Andererseits kann Shiraz bei zu viel Sonne aber auch schnell Überreife erlangen, was den Trauben das Fruchtige und die kräftige Säure nimmt. Baut der Winzer jedoch professionell an und sind die Witterungsbedingungen gut, dann entstehen gelungene Weine der Extraklasse: Ein solcher Shiraz-Wein ist tiefdunkel in der Farbe, fast schwarz, und zeichnet sich durch unvergleichliche Aromen von Johannisbeeren und dunklen Waldfrüchten aus, oft gepaart mit sehr intensiven Düften nach Unterholz, Leder und Tabak. Zweifellos gehören diese Tropfen zu den größten Rotweinen der Welt.